Unsere Verbandsgemeinde Manderscheid wurde am 1. Juli 2014 im Rahmen einer Zwangsfusion in die Verbandsgemeinde Wittlich-Land eingegliedert.
In dieser Rubrik “Stadt und Land“ sollen Impressionen, Ortsgeschichte sowie Besonderheiten der 21 Gemeinden, die seinerzeit zur VG Manderscheid gehörten, an diese Zeit erinnern.
Bettenfeld
Bettenfeld besteht offensichtlich schon bei der Gründung Himmerods (1138).
1152 hat das Kloster Besitzanteile am Hof Rodenbüsch. Erstmals ist Bettenfeld in einer Urkunde Papst Alexanders III. vom 2. August 1177 erwähnt.
Die Urkunde ist ein Schutz- und Bestätigungsprivilegium von Papst Alexander III. für Abt Gillebert von Himmerod. Erstmalig ist Bettenfeld erwähnt. Es wird darin die Zahlung gewisser Zinsen statt des Zehnten u.a. auch an den Pastor von Bethenvelt aus dem Hofe Rodebos.
Erstmals erwähnt wurde Dierfeld in einem Brief aus dem Jahre 1251, in dem Wilhelm von Manderscheid dem Abt und Konvent des Klosters Echternach ein Stück Land zu "Derenfeld" für jährlich zwölf Trierische Schillinge verpachtete.
Im 16. Jh. errichteten die Manderscheider Grafen in Dierfeld ein Jagdhaus. Am 21. Februar 1546 verpachtete der Graf seinen Hof zu Dierfeld an Jacoben von Karl. Der jährliche Pachtzins betrug 6 Malter Korn, 10 Malter Hafer sowie ein Schwein im Wert von 3 Gulden. Zwei Jahre später wurde Lenhard von Dirffelt mit dem Hof belehnt.
Nach einer Urkunde vom 30. Dezember 1660 erhielt dann die Familie Rüth von Aspe den Hof zu Lehen.
In einem weiteren Schreiben vom 1. März 1664 heißt es: "Kayl dem ersten Marty 1664. recompentz seiner Extraordinarij zu Wohlfahrt und conservation des grafflichen Haußes notarie treu geleisteter Dienste" ratifiziert Hermann Frantz Graf zu Manderscheid, die Erblehnung an seinen Amtmann Johann Rüth von Aspe mit dem adligen Hof Dierfeld. "Er bewilligt ihm die Fischerei in allen kleinen Wässer, Bäch und Reviren, die Lyser vorbehalten, sowie die Jagd im betreffenden Bezirk und den unentgeldlichen Wein und Bierzapf."
Die Familie Rüth von Aspe war bis ins 19. Jahrhundert Eigentümer von Gut Dierfeld.
1909 gelangte Gut Dierfeld durch Kauf an Oberst Hermann von Greve Dierfeld aus Münster. Die Familie Greve-Dierfeld ist noch heute die Besitzerin des ehemaligen gräflichen Hofes.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Dierfeld zur Grafschaft Manderscheid, die Teil des Herzogtums Luxemburg war. Unter der französischen Verwaltung wurde Dierfeld dem Kanton Dudeldorf im Departement der Wälder (Département des Forêts) zugeordnet. 1815 wurde das ehemals luxemburgische Gebiet östlich der der Our auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. So kam Dierfeld 1816 zum Kreis Wittlich im Regierungsbezirk Trier.
Eckfeld wird erstmalig am 15. März 973 in einer Urkunde Kaiser Ottos I. erwähnt.
"Deshalb wollen wir allen, die heute und später leben, bekannt geben, dass wir, bewogen durch seine Bittschrift, dem Vorsteher der Mönche von Echternach, unserem treuen Abt Ravenger, den wir dort neu beauftragt haben, das Landgut, das Ekkivelt heißt, überlassen haben, von dem bekannt ist, dass es bisher der Graf Richard zu Lehen hatte".
Eisenschmitt wird erstmals am 19. August 1372 erwähnt. Die Manderscheider und Malberger Herren verpachten die "Ysenschmitten uff der Salmen".
Der Ortsteil Überscheid wurde bereits 777 erwähnt. Im Trierer "Goldenen Buch" heißt es, dass Walana durch einen mit dem Abt Asuer von Prüm geschlossenen Vertrag ihre Besitzungen in dem Dorf, das das Höhergelegene genannt wird, zurückerhält.
Kaiser Heinrich III. bestätigt auf Bitten des Trierer Erzbischofs Egilbert dem Simeonstift zu Trier unter anderem die Besitzungen in Geuenrothe (Gipperath).
1148 versichert Papst Eugen III. dem Kloster Echternach Besitzungen in Gipperath.
1179 bekundete Erzbischof Arnold von Trier, dass Abt und Konvent von Echternach zugunsten des Trierer Erzbistums auf sämtliche Rechte in Gipperath verzichten. Dadurch wurde Gipperath Teil des späteren Kurfürstentums Trier.
Am 1. August 1144 erteilt König Conrad II. auf Intervention des Abtes Wibald von Stablo und auf Bitten des Abtes Richard von Springiersbach dessen Kloster einen Schutzbrief für seine Besitzungen. Unter anderem werden Springiersbacher Besitzungen in Gramerode (Greimerath) bestätigt.
Ebenfalls imm 12. Jahrhundert hat das Trierer Simeonstift Besitzungen in Greimerath.
Bereits bei der Visitation 1569 war Greimerath selbstständige Pfarrei. Der Erzbischof von Trier bezog 2/3 des Zehnten, der Pfarrer 1/3.
Großlittgen wird erstmals in einer Urkunde vom 1. Januar 912 erwähnt. Darin bestätigt König Karl III. dem Abt von St. Maximin zu Trier den Besitz von Gütern, darunter in Lutiaco (Großlittgen).
1138 wird im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Himmerod der Pfarrer "Alegacus von Licka" erwähnt.
1152 bestätigt Papst Eugen III. dem Kloster Himmerod Besitzungen u. a. in Großlittgen.
Am 25. November 1346 erhob der Trierer Kurfürstbischof Balduin Großlittgen in den Städterang und gab damit den Bürgern des Ortes erstmals das wichtige Bürgerrecht.
Im Kopienbuch der Urkunden des Trierer Kurfürsten Balduin, dem sogenannten Balduineum, ist unter dem Datum 29. Oktober 1341 eine Urkundenabschrift eingetragen, wonach der Ritter Johann König zu Ludenstorp und seine Gemahlin Nesa ihr Dorf "Haspurn" für 100 Goldgulden zu einem trierischen Lehen machten.
Hasborn war über Jahrhunderte ritterschaftlicher Ort. Urkundlich erwähnte Namen sind von Schönberg, von Wiltberg oder die Zandte von Merl.
Im Jahr 1131/32 ernennt Papst Innozenz II. den Dompropst von Metz, Albero von Montreuil (1080-1152), zum Erzbischof von Trier. In Freundschaft mit dem Abt Bernhard von Clairvaux verbunden, entsandte dieser im Frühjahr 1134 unter der Führung des Abtes Randulf einen Gründungskonvent in das Erzbistum Trier. So erfüllte sich der Wunsch des Trierer Bischofs, eine Niederlassung der Zisterzienser in seinem Bistum zu erhalten.
Nach vorübergehendem Aufenthalt nahe dem Trierer Dom fanden die Mönche einen ersten Siedlungsplatz in Winterbach an der Kyll. Ein Jahr später bestimmte schließlich Bernhard von Clairvaux bei einer persönlichen Besichtigung des südlichen Trierer Bistums den heutigen Ort des Klosters im Salmtal.
Der Gründerkonvent mit Abt Randulf und zwölf Mönchen wohnte vorübergehend auf dem kleinen Gut Haymenrode, einer Rodung des erzstifterischen Bauern Haimo (Hermo), in der Nähe des heutigen Altenhofes. Die in den Ordensvorschriften zur Neugründung eines Klosters erforderlichen Bauten wurden als Notbauten errichtet. Am 20. Januar 1136 erfolgte die Übersiedlung in die erste hölzerne Klosteranlage, 1138 ihre Einweihung.
Am 2. Januar 1346 erhält Symon von Litiche (Großlittgen) 50 Pfund trierische Pfennige für Fruchtrenten, 9 Malter aus dem Hof genannt "uf me karle" (auf dem Karrenweg) und 3 Malter aus einem anderen Hof, vermutlich der untergegangene Forellenhof.
Laufeld wird erstmalig zusammen mit Schladt zwischen 1051 und 1081 in einem Echternacher Abgabenverzeichnis erwähnt.
Im Jahre 1148 wird eine Kirche in Laufeld urkundlich erwähnt. Papst Eugen III. sichert auf Bitten des Abtes Godfried die Besitzungen des Klosters Echternach, darunter Besitzungen in Laufeld mit Kirche. Eine Abschrift dieser Urkunde befindet sich im "Goldenen Buch" der Abtei Echternach.
Manderscheid wird erstmals im Jahre 973 in einer Urkunde Kaiser Ottos II. erwähnt. Der Kaiser errichtet auf Bitte des Erzbischofs Theoderich von Trier aus den Besitzungen der trierischen Kirche und der Abtei Prüm im Bedensischen Lande zwischen Kyll, Mosel, Lieser und Manderscheid einen Bannforst, den sogenannten Kyllwald. Der Kaiser schenkt alle Rechte darin dem Erzbischof und seiner Kirche.
Die Originalurkunde fehlt.
Eine Abschrift existiert jeweils im Kleinen Balduineum, im Balduineum sine picturis und im Balduineum cum picturis, alle aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Der Trierer Kurfürst und Erzbischof Balduin ließ diese drei großen Urkundensammlungen (Kopiare) mit Schmuckblättern anfertigen. Sie befinden sich heute im Landeshauptarchiv Koblenz. Eine weitere Abschrift aus dem 14. Jahrhundert, das Kesselstattsche Chartular, befindet sich in der Stadtbibliothek zu Trier.
1152 bildet Meerfeld zusammen mit Bettenfeld und dem Hof Rodenbüsch die Pfarrei Bettenfeld. Die Kirche von Meerfeld ist ab den Jahre 1239 sicher nachzuweisen.
In einer Urkunde heißt es, dass sich Theoderich und Agnes von Malberch mit Erzbischof Theoderich von Trier über Weiderechte im Banne Mervelt verständigen.
Sicher ist der Ort ab dem Jahre 1264 nachzuweisen. In einer Urkunde vom 12. September heißt es, dass Walter, Herr von Lythge (Großlittgen), dem Kloster St. Thomas an der Kyll am Tage der Aufnahme seiner Tochter Jutta als Nonne den Zehnten zu Wyler (Musweiler) schenkt. Bis 1803 bezog das Kloster St. Thomas Einkünfte aus Musweiler.
Besitzungen in Musweiler hatten ebenfalls die Manderscheider Grafen und das Kloster Himmerod.
Öfflingen (Nieder- und Oberöfflingen) wird erstmals im Jahre 785 erwähnt.
Karl der Große bestätigt dem Kloster Echternach die von seinem Bruder Karlmann geschenkten Dörfer Dreis und Öfflingen (Uffeninga).
Eine zweite, für Öfflingen bedeutende Urkunde stammt aus dem Jahre 895. Darin bestätigt König Zuentibulch dem Kloster Echternach Besitzungen in Uffichina.
Im Jahre 1179 wird die Kirche von Niederöfflingen erstmalig genannt. Im Tausch gegen bestimmte Rechte an der Kirche zu Kröv, tritt das Kloster Echternach Rechte in Niederöfflingen und an einem Teil der Kirche an Trier ab.
Pantenburg ist ab dem Jahre 1291 nachzuweisen. In einer Urkundenabschrift, dem Himmeroder Chartular, heißt es, dass Wilhelm, Herr zu Manderscheid, auf dem Kirchenhofe von Bombogen einen Vergleich mit dem Kloster Himmerod wegen der Schweinemast des Klosters im Walde "der Haigh" schließt. Als Zeuge dieses Vergleichs tritt Werner von Pantenburg auf.
Pantenburg gehört zur Grafschaft Manderscheid, Abgabenverzeichnisse sind aus den Jahren 1385 und 1392 erhalten.
In einem Abgabenverzeichnis des Klosters Echternach aus dem Zeitraum 1051 bis 1081 wird slade (Schladt) erwähnt. Schladt gilt als sehr einnahmekräftiges Dorf.
Das Manderscheider Zinsregister von 1392 enthält für Schladt erst wenige Namen.
Aus dem Jahre 1425 ist bekannt, dass das "gedinge", der Gerichtstag der Manderscheider Grafen, am 18. April in Schladt abgehalten wurde.
Schwarzenborn wird erstmalig im Jahre 1296 erwähnt. Am 12. Juni verkauft Ritter Wilhelm, Herr von Manderscheid, mit Zustimmung seiner Geschwister der Abtei Himmerod den Wald "Kammervorst" zwischen seinem oberen Wald, dem Dorf Suarcinburne (Schwarzenborn), dem Bache Salm und dem Bache Bere als Grenzmarken für 400 trierische Pfund.
Erste urkundliche Erwähnung findet Wallscheid in den Unterlagen der Grafschaft Manderscheid. Das Dorf ist im Jahre 1392 in einem Abgabenverzeichnis der Grafen erwähnt.
Das Koblenzer Stift St. Florin hat später Vasallen in Wallscheid.
1616 ist bekannt, dass der Galgen des gräflich-manderscheider Gerichts auf Wallscheider Gemarkung war.